Tanja Faltermeier - Die erste Volksfestkönigin

Im Jahr 1997 wurde Tanja als erste Volksfestkönigin gewählt – im Wettbewerb mit drei Mitbewerberinnen. Von diesem Moment an entwickelte sich das Amt der Volksfestkönigin zu einer echten Tradition.

Interview mit einer Königin

Wo hast du dich als Volksfestkönigin beworben?

Also, das war eigentlich ganz lustig: Beworben habe ich mich gar nicht selbst – das hat damals die Feuerwehr Regenpeilstein für mich übernommen. Wir hatten ein Jahr zuvor unser Gründungsfest, bei dem ich Festbraut war. Zu der Zeit war Herr Reichold Bürgermeister, und er hatte diese Idee mitgebracht – er hatte das irgendwo anders gesehen und fand, dass Roding so etwas auf jeden Fall auch braucht: eine Wahl zur Volksfestkönigin.

Dann gab es einen öffentlichen Aufruf, dass sich Mädchen, die bei Festen aktiv sind, bewerben können. Und wie gesagt – die Feuerwehr Regenpeilstein hat mich dann einfach angemeldet.

Die haben mich angerufen und gesagt: “Tanja, wir haben dich jetzt da angemeldet. Du machst doch mit, oder?” Ja, und dann kam ich da natürlich auch nicht mehr raus. Also hab ich gesagt: “Okay, ich mach’s!”

Die Wahl fand dann wirklich richtig offiziell am Freitagabend im Bierzelt statt. Wir waren insgesamt vier Mädels – unter anderem auch die Huthöfer-Mädels und die Andrea.  

Und, hast du dich irgendwie darauf vorbereitet? Man wusste ja damals nicht so genau, was einen da erwartet.

Man wusste ja damals überhaupt nicht, was einen da erwartet. Richtig vorbereiten konnte man sich eigentlich nicht, weil man gar nicht wusste, was auf einen zukommt. Das war alles eher spontan.

Es war so, dass es eine Jury gab, und man musste dann verschiedene Aufgaben erfüllen. Die wurden einem quasi vorgegeben – zum Beispiel sollte man eine Maß Bier mit Pedalos aufs Podium bringen oder etwas singen, damit im Bierzelt Stimmung aufkommt.

Was haben die Familie und deine Freunde dann dazu gesagt?

Also meine Familie war natürlich im Festzelt mit dabei und hat mich entsprechend angefeuert. Damals waren sogar noch beide Omas dabei – und die waren überglücklich.

Im ersten Moment konnte man es gar nicht fassen, weil man so überwältigt war. Ich habe es eigentlich erst richtig realisiert, als Herr Reichold zu mir gekommen ist, mir die Schärpe überreicht und die Krone aufgesetzt hat. Da habe ich erst wirklich begriffen: Okay, ich bin jetzt Volksfestkönigin.

Die Freude war riesig – auch bei den Kameradinnen und Kameraden von der Feuerwehr natürlich.

Was sagst du dazu, dass die Volksfestkönigin heutzutage nicht mehr gewählt wird?

Also ich finde es ehrlich gesagt ein bisschen schade, weil das immer für gute Stimmung im Bierzelt gesorgt hat. Die Leute sind zusammengekommen, jeder konnte ein bisschen mit abstimmen – und ja, es war einfach so ein besonderes Event.

Hättest du dir damals vorstellen können, dass du die Erste einer ganzen königlichen Ära bist?

Nein, nein. Damals war ja überhaupt nicht absehbar, wie viele Volksfestköniginnen es einmal geben würde. Ehrlich gesagt – das war einfach alles neu und aufregend.

Was war rückblickend dein persönliches Highlight – etwas, von dem du heute noch erzählst? Begegnungen oder ein Moment?

Also, ich glaube, der Moment an sich war wirklich die Wahl. Das hat richtig viel Spaß gemacht – auch mit den „Konkurrentinnen“, wobei wir uns eigentlich alle gut verstanden haben. Das war wirklich witzig. Und auch die Aufgaben, die man erledigen musste – daran erinnere ich mich immer wieder gerne zurück.

Was macht dann für dich das Volksfest besonders?

Also, in Roding ist das Volksfest natürlich trotz allem eher überschaubar von der Größe her. Man trifft dort Leute, die man sonst im Jahr vielleicht gar nicht sieht, aber beim Volksfest begegnet man sich wieder.

Und ja, mittlerweile trifft man natürlich auch viele ehemalige Volksfestköniginnen wieder – und das finde ich immer ganz schön.

Was würdest du den zukünftigen Volksfestköniginnen jetzt mit auf den Weg geben?

Also, ich würde ihnen mit auf den Weg geben, dass sie die Zeit auf jeden Fall genießen sollen, weil sie einfach so schnell vorbeigeht. Am Anfang denkt man zwar: „Okay, das ist eine ganze Woche, das wird bestimmt stressig.“ Aber im Nachhinein merkt man, wie schnell die Zeit vorbei ist. Deshalb sollte man wirklich jeden Moment in vollen Zügen auskosten.

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